Unser Haus »Alba«, die Morgenröte, liegt versteckt in der kleinen Siedlung Cala Panizo am östlichsten Ende Andalusiens. Über ein paar Stufen gelangt man vom Grundstück aus direkt auf den Strand der kleinen Bucht. Direkt vor uns liegt das Meer und hinter uns die kargen Hügel der Costa de Almería. Die Gegend ist wie kaum eine andere Region der Iberischen Halbinsel durch starke landschaftliche Kontraste geprägt. Weite, sanft ins Mittelmeer gleitende Sandstrände liegen neben schroffen Felsbuchten, wüstenähnliche Flächen folgen auf Gegenden mit Europas fruchtbarsten Böden. Stärker können natürliche Kontraste kaum sein.
Für uns ist CASA ALBA eine kleine Oase fernab vom Trubel ganz nah an der Natur: Das Meer und der Sonnenaufgang direkt vor der Tür, Meeresrauschen, Grillenzirpen, das helle andalusische Licht, die salzige Luft… Das ist für uns mehr Luxus als teure Einrichtungsgegenstände. Das Haus ist alt, mein Großvater hat es gebaut und wir möchten diesen schönen Ort erhalten, indem wir das Haus an Feriengäste vermieten und so die Renovierungs- und Erhaltungskosten decken können.
Das Haus ist einfach und (noch) nicht perfekt. Auf knapp 100 qm bietet es Platz für 6 Personen in 3 Schlafzimmern (mit 2 Doppelbetten und 2 Einzelbetten) und in der geräumigen Wohnküche mit offenem Kamin lassen sich gesellige Abende verbringen. Wer früh aufsteht kann von der Terrasse aus den Sonnenaufgang über dem Meer sehen und bei Meeresrauschen den ersten Kaffee genießen. Das Haus ist mit allem ausgestattet, das es für ein angenehmes Leben braucht: Ein Bad mit Dusche, Waschbecken, Toilette und Waschmaschine, eine Küche mit Gasherd, großem Kühlschrank und Geschirrspülmaschine, ein Wohnzimmer mit einem gemütlichen Sofa und offenem Kamin, einem großem Schlafzimmer mit zwei 90-cm-Einzelbetten, einem kleinerem Schlafzimmer mit einem 180-cm-Doppelbett und einem ganz kleinen Schlafzimmer mit einem 160-cm-Doppelbett.
Von der Straße aus führen ein paar Stufen hinunter auf den kleinen Vorplatz des Hauses, wo sich die Haustür befindet. Betreten wir das Haus, befinden wir uns im Eingangsbereich, von dem aus der Wohnbereich sowie alle 3 Schlafzimmer und das Bad getrennt begehbar sind. Über den Salón, den Wohnbereich, geht es rechts in die offene Küche und links hinaus auf die zum Meer hin ausgerichtete Loggia und Terrasse.
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Meerseitig ist das Haus von einer Loggia mit 2 Essplätzen umgeben und es gibt eine große Terrasse. Auf der Hausrückseite gibt es im Innenhof einen weiteren Essplatz - je nach Sonnenstand und Schatten findet sich immer ein angenehmer Platz. Links vom Haus befindet sich ein kleiner Pool (2 x 2 m, 1,5 m tief), der zu klein ist um darin zu schwimmen, der aber an heißen Tagen wunderbare Abkühlung verschafft. Endlos schwimmen kann man schließlich im Meer, das 50 Meter vom Haus entfernt ist. Das Haus liegt auf einem abfallenden, terrassierten Gelände und ist von großen, Schatten spendenden Eukalyptusbäumen, von Kakteen und Aloen umgeben. Es ist etwas verwildert und hat lange keinen Gärtner gesehen. Sobald die wichtigsten Renovierungsarbeiten am Haus abgeschlossen sind, widmen wir uns dem Außenbereich.
von CASA ALBA
Januar - Juni 2023
Januar 2023
Es ist beschlossen: Auch wenn es ein Riesenberg Arbeit ist, haben wir es uns zum Ziel gesetzt, dieses Haus am Rande Andalusiens – gebaut von unserem Großvater in den 1960er Jahren – aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Wir haben an diesem bezaubernden Flecken Erde viele unvergessliche Ferien verbracht und wollen das wunderschön gelegene Häuschen wieder in neuem Glanz erstrahlen lassen.
Es geht also los: Die Hecken werden zurückgeschnitten – oder besser gesagt, die Aloen gestutzt, die Wände neu gekalkt.
Februar 2023
Wir kaufen in Wien einen Lieferwagen und packen ihn voll mit Werkzeug, Baustoffen und Möbeln. Fast drei Tage dauert die Fahrt von Wien nach Cala Panizo. Dann kann es losgehen. Zusammen mit Robert und David legen wir neue Wasser- und Stromleitungen und erneuern alte Rohre. Das war für den Anfang das Wichtigste, denn Wurzeln hatten sich schon in die Abwasserrohre verwachsen und sie aufgebrochen und verstopft.
Februar 2023
Nachdem wir die feuchte Wand trocken gelegt hatten, konnten wir mit dem Mauern der neuen Küche im iberischen Stil beginnen. Ein echter Gewinn: Im direkten Anschluss an den gemütlichen Wohnraum mit Kamin befindet sich jetzt die offene Wohnküche. Hier kann bald nach Lust und Laune gesellig gekocht werden.
Auch der Kamin im angrenzenden Salón (Wohnzimmer) funktioniert jetzt wieder, nachdem wir ihn freigelegt und gesäubert haben.
Mai 2023
Zwei Wochen haben wir wieder Zeit um die Arbeiten am Haus voranzubringen. Diesmal haben wir die Strecke von Wien bzw. Innsbruck mit dem PKW voller Werkzeug und Baumaterial und einem Anhänger mit zwei großen Wassertanks in zwei Tagen zurückgelegt. Nicht nur im Haus, sondern auch um das Haus herum wird an allen Ecken und Enden gearbeitet. Die neuen Abwasserleitungen sind fertig verlegt, doch es gibt noch viel zu tun. Wir bauen ein Sicherheitsgeländer um die Terrasse, die Risse im Pool müssen abgedichtet werden und es gibt immer wieder neue Überraschungen: Die starken Regengüsse haben die Mauer neben der Zufahrtsstraße zum Einsturz gebracht und wir müssen sie neu aufbauen.
Was das Vorankommen und die Organisation vor Ort enorm erschwert, ist dass immer wieder Lieferungen von Baumaterial oder andere Bestellungen nicht zugestellt werden können, weil die Adresse nicht gefunden wird. Unvorstellbar für uns, doch hier herrschen einfach noch andere Verhältnisse als bei uns in Mitteleuropa.
Mai 2023
Es ist vollbracht, die neue Küche steht. Ausgestattet mit Geschirrspülmaschine und einem neuen Gasherd ist die Küche einsatzbereit.
Mai 2023
Wir haben die alte gemauerte Küche rausgerissen und die Fliesen abgeschlagen. Da der Fliesenboden wegen Bodenfeuchtigkeit über die Jahre Wellen geworfen hat, reissen wir auch ihn schweren Herzen raus. Darunter kommt die blanke Erde zum Vorschein. Also muss zu allererst ein Betonbett gegossen werden. Für den neuen Boden haben wir Travertin-Platten aus der Region ausgewählt, die sich bewusst vom restlichen Terracotta im Haus unterscheiden sollen. Die nächste große Herausforderung ist nun die Verlegung im sog. römischen Verband – wie ein großes Puzzlespiel! Und die Uhr tickt: Es bleiben nur noch 4 Tage bis zu unserer Abreise... Wir arbeiten Tag und Nacht.
Januar – Februar 2024
Vier Wochen Arbeit liegen wieder hinter uns: Wir haben eine neue Haustür eingebaut, das Haus außen neu verputzt und weiß gekalkt, kaputte Dachziegel ausgetauscht, Fensterrahmen und Fensterläden gestrichen und teilweise repariert, eine gebrochene Fensterscheibe ausgetauscht, das Garagen-Tor repariert, die Garage aus- und aufgeräumt, Angebote für zukünftige Arbeiten eingeholt…
Die Küchenausstattung vervollständigt, in den Schlafzimmern Fliegengitter angebracht, die Schränke freigemacht, Nachttischlampen und Vorhänge ergänzt…
Draußen den Pool nochmal abgedichtet, die Terrassen-Geländer gestrichen, die Bewässerungsanlage repariert, abgestorbene Äste gestutzt, erste Beete bepflanzt…
Immer noch ist vieles zu verbessern – sicher ist immer noch nicht alles perfekt. Die Bausubstanz ist alt. Die Feuchtigkeit aus den Mauern zu bekommen schwierig. Es ist nicht das Ziel ein perfektes, neues Haus aus Großvaters Haus zu machen, sondern diesen schönen Platz am Meer zu erhalten.
Es ist vieles, was man gar nicht aufzählen kann, passiert und trotzdem bleibt die To-Do-Liste für das nächste Mal lang, aber wir freuen uns darauf: die Sonne, das Meer, die Luft, der Platz sind es wert, vor allem wenn man gerade aus dem Wiener Winter kommt.
November 2024
Eine Woche Urlaub am Meer, in der Natur. Eine Woche voller Kontraste: raue Klippen und sanfte Strände, Sturm und Regen und die heiße andalusische Sonne – alles in einer Woche. Wir sind zum ersten Mal ohne Baustelle und mit Freunden hier, einfach zum entspannen.
Natürlich gibt es trotzdem jede Menge Instandhaltungsarbeiten zu tun – Bewässerung der Außenanlagen kontrollieren, Filter reinigen, Klimaanlagen putzen, Reparaturen im Haus, Türen ölen..., doch die meiste Zeit verbringen wir mit den Kindern am Strand. Wir erwandern die schroffe Küste und baden am Playa de los Cocedores – auch im November ist das Meer noch warm genug zum Schwimmen!
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Warme Sonnentage sind im Herbst in Andalusien nicht selten, doch es kann auch schon mal regnen – das Land braucht das Wasser dringend. Dabei hatten wir diesmal wettertechnisch Riesenglück: Während es gleich zu Anfang in der Herbstferienwoche in Valencia verheerende Überschwemmungen gab und gegen Ende der Woche ganz in der Nähe in Puerto de Mazarrón, hatten wir in Cala Panizo nur an zwei Tagen Sturm und Gewitter und Regen in Maßen. Dafür sind wir sehr dankbar.
Wir danken allen, die uns bei diesem Herzensprojekt unterstützen: Danke an Ben, David, Robert und Boris, dass ihr uns helft unmögliches möglich zu machen. Danke Klaus für deine Tatkraft und helfenden Hände, deine baulichen Skills, deine Erfahrung und deine Ausdauer trotz deiner 83 Jahre. Danke Elli und Gudi, dass ihr auf die Kinder schaut und uns freispielt, damit wir in der knappen Zeit so viel wie möglich voranbringen.
Lisa & Richard
Zuletzt aktualisiert 29.06.2023